Geberkonferenz zu Syrien gestartet

„Der Krieg in Syrien tobt weiter und zusätzlich steht der Bevölkerung eine Hungersnot ins Haus!“, warnt Helin Evrim Sommer, die entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE anlässlich der heute stattfindenden Geberkonferenz. Hier werden Gelder für die humanitäre Unterstützung der notleidenden Zivilbevölkerung gesammelt.

Sommer weiter: „In dem Land leiden den UN-Angaben zufolge 12,4 Millionen Menschen an Hunger und Armut. Das sind rund drei Millionen Menschen mehr als noch vor einem Jahr. Das trifft vor allem die Kinder, die um das Überleben kämpfen. Das ist eine direkte Konsequenz des zehn Jahre andauernden blutigen Krieges.“

„Darüber hinaus wirkt sich die Situation als Wirtschaftskrise in dem Nachbarland Libanon aus, was durch die Corona-Krise zu einem unübersehbaren Problem geworden ist. Die Hilfe ist dringend nötig. Doch die EU-Wirtschaftssanktionen verschlimmern die Situation zusätzlich und müssen sofort aufgehoben werden. Des Weiteren muss die Bundesregierung der syrischen Bevölkerung auch Zugang zu dem Corona-Sofortprogramm des BMZ gewähren, das vor allem Krisenregionen wie den Nahen Osten stabilisieren soll“, so Sommer.

„Denn das staatliche Gesundheitssystem in Syrien ist faktisch weitgehend zusammengebrochen. Auch die humanitäre und medizinische Situation in den überfüllten Flüchtlingslagern in der selbstverwalteten ‚Demokratischen Föderation Nordostsyrien‘ ist dramatisch.“

Sommer fordert daher: „Die Bundesregierung darf nicht länger Erdogans Krieg gegen die Kurden teilnahmslos hinnehmen, sondern muss die Menschen in Nordostsyrien wenigstens mit dem Allernotwendigsten humanitär unterstützen. Eine unterlassene Hilfeleistung ist gleichbedeutend mit dem Hinnehmen des verbrecherischen Kriegs des NATO-Bündnispartners Türkei in Syrien.“