Immer mehr Familien mit geringem Einkommen ziehen nach Spandau. Der Bedarf an Kinderärzten in Spandau steigt. Aber auch Fach- und Hausärzte gibt es nicht genug. Die jetzige Bedarfsplanung ist untauglich. Sie setzt nicht am eigentlichen Bedarf an. Der Bevölkerungszuwachs wird nicht berücksichtigt und Berlin wird als eine Planungsregion betrachtet.
Hier muss sich grundsätzlich etwas ändern, sowohl auf der Bundes- als auch auf Landesebene. Darin waren sich alle Gäste meiner ersten Bürgerversammlung einig. Einig war man sich auch darin, dass mehr Ärzte ausgebildet werden müssen. Immer mehr Ärzte gehen in Rente, Praxen werden geschlossen. Die Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern darüber, dass sie nach Schließung der Arztpraxis keinen neuen Arzt mehr in Wohnortnähe finden, nehmen zu. Wenn Berlin jetzt nicht umsteuert, haben wir in einigen Jahren nicht genügend Ärzte. Die ärztliche Versorgung könnte dann nicht mehr in dem notwendigen Maße gewährleistet sein.
Die Realisierung einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung würde in weite Ferne rücken. Es müssen mehr Ärzte ausgebildet und Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sie überall in ihrem Beruf arbeiten können. Das bedeutet auch, Arztpraxen zur Verfügung zu stellen und Ärzte als Angestellte beschäftigen. Das Risiko Kredite aufzunehmen, um eine eigene Praxis aufzumachen, wollen immer weniger Ärzte auf sich nehmen. Ich sehe meine Aufgabe darin, weiter Druck zu machen, damit perspektivisch eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung garantiert wird.
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